Benedikt R. studierte Humanmedizin an der Semmelweis-Universität in Budapest. Er bekam als Quereinsteiger einen Studienplatz für Medizin in Deutschland. Vor drei Jahren (2012) konnte er nach Abschluss seines Physikums nach Rostock wechseln. Hier erzählt er von seinen Erfahrungen als Bewerber für den Quereinstieg Medizin in Deutschland.
N: Lieber Benedikt, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast.
B: Gerne. Ich finde Eure Dienstleistung absolut klasse und hätte mir so etwas damals schon gewünscht.
N: Wie viel Zeit hast du investiert, um alle nötigen Informationen für die Bewerbung für den Quereinstieg wie Anforderungen, Fristen und Unterlagen für die insgesamt 35 Universitäten heraus zu finden?
B: Ich habe ungefähr einen Monat meiner Zeit damit verbracht, herauszufinden, welche Dokumente wo verlangt werden und diese dann für jede Uni fertig gemacht, sprich unter anderem bin ich zum Landesprüfungsamt gegangen und habe Beglaubigungen erstellen lassen.
N: Wie bist du dabei vorgegangen?
B: Der gesamte Bewerbungsprozess ist sehr aufwendig und intransparent. Zunächst habe ich auf jeder
Homepage der potenziellen Universität nach Rubriken wie „Quereinstieg Medizin“ oder „Bewerbung in höhere Semester“ geschaut und mich anschließend durch verschiedene Unterrubriken geklickt. Um Zugang zu allen Informationen zu erhalten, muss man bei vielen Universitären zudem einen Online Account erstellen.
N: Hast du parallel versucht dich zusätzlich auch in Deutschland einzuklagen?
B: Ja, in der Tat. Wir haben versucht, alle potenziellen Möglichkeiten auszuschöpfen. Letztlich hat mich die Kombination aus Klage und “normaler” Bewerbung zu Erfolg geführt. Ich habe durch die Klage einen Studienplatz in Leipzig zugewiesen bekommen und war somit nur noch Hochschulortwechsler. Folgendermaßen konnte ich meine Chancen erhöhen, in das nächsthöhere Fachsemester zugelassen zu werden. Meine Bewerbung war schließlich in Rostock erfolgreich.
N: Kannst du aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es schwierig ist relevante Informationen für den Quereinstieg in Deutschland zu finden?
B: In der Tat. Absolut! Ich hatte damals das Gefühl, dass ich nicht alle Informationen, die potenzielle Relevanz für mich hatten, finden konnte. Ferner war vielen meiner Mitstudenten auch nicht bewusst, dass man bereits in das zweite oder dritte Fachsemester wechseln kann. Hier sehe ich großes Potenzial und Nutzen von Bewerbungsrenner.
N: Welchen Rat würdest du gerne zukünftigen Quereinsteigern mit auf den Weg geben?
B: Zunächst einmal würde ich jedem empfehlen sich frühestmöglich für den Quereinstieg in Deutschland zu bewerben, also bereits nach dem ersten Fachsemester. Ich denke, obwohl es manchmal zu einer Rückstufung in ein niedrigeres Fachsemester kommt, lohnt sich ein früher Wechsel. Da man zum einen sehr viel Geld sparen kann und zudem das deutsche Studiensystem kennen lernt, welches sich durchaus erheblich von dem in Budapest unterscheidet. Außerdem scheint mir, dass die Wahrscheinlichkeiten sicherlich höher sind als nach dem ersten oder zum fünften Fachsemester (d.h. nach Absolvierung des Physikums) hin.
N: Vielen Dank Benedikt für deine hilfreichen Informationen und das nette Gespräch.
G: Sehr gerne. Ich hoffe, dass es heutige Studenten durch Euch einfacherer haben, den Bewerbungsprozess für Quereinsteiger in Deutschland zu verstehen und die Zeit in Lernen für Klausuren investieren können. Alles Gute und viel Erfolg Euch!