Mein Name ist Pia, ich habe die ersten vier Semesters meines Medizinstudiums an der Semmelweis Universität in Budapest verbracht. Im Folgenden werde ich über den Bewerbungsprozess für Höhere Fachsemester in Medizin und über den Wechsel nach Deutschland berichten.
Informationsfindung
Insgesamt kann man schon sagen, dass der Bewerbungsprozess für alle potenziellen Universitäten in Deutschland sehr zeitaufwendig ist. Ich bin folgendermaßen vorgegangen, zunächst habe ich versucht mir alle relevanten Information über die Zentrale Vergabe für Studienplätze (ZVS) Medizin zusammen zu suchen. Anschließend erstellte ich eine Excel Tabelle, welche unterschiedlichen Unterlagen pro Universität verlangt werden. Beispielsweise braucht man für manche Universitäten zunächst einfache Kopien der Unterlagen, für andere beglaubigte Kopien der Originalzeugnisse. Alles in allem ein großes Wirrwarr an Informationen.
Bewerbungen über Bewerbungen
Nachdem ich alle relevanten Informationen hatte, versuchte ich während der Prüfungszeit lediglich die Bewerbungen zu bearbeiten, bei denen die Bewerbungsfrist zeitnah ablief. Alle anderen Bewerbungen habe ich mir quasi für die prüfungsfreie Zeit aufgehoben. Ich hatte mir schon damals gedacht, dass es klasse wäre, wenn es eine Art Service gäbe, der meine Bewerbungen an alle Universitäten form- und fristgerecht gesendet hätte. Ich habe nie versucht einen Studienplatz einzuklagen, allerdings habe ich mich bereits im zweiten Semester für einen Platz in Deutschland beworben. Etwas tückisch ist die Anrechnung der bis dahin erworbenen Scheine, da die Anrechnung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein kann. Zusätzlich habe ich mich auch für das Losverfahren beworben.
Erfolgreich nach dem dritten Fachsemester
Erfolgreich war ich nach dem dritten Fachsemester. Mir wurde ein Studienplatz in München zugeteilt, allerdings mit der Restriktion der Zurückstufung in das zweite Fachsemester. Dies erschien mir unsinnig, da ich bereits kurz vor dem Physikum stand. Ich entschied mich noch bis zur Absolvierung des vorklinischen Studienabschnitts in Ungarn zu bleiben und anschließend nach Deutschland zu wechseln. Ich hätte nach dem Physikum nach Rostock gehen können und wäre dort in das fünfte Fachsemester eingestuft worden. Allerdings wollte ich gerne in eine Stadt ziehen, in der ich mich auch wohl fühlen kann und mir grundsätzlich vorstellen kann länger zu wohnen. Die Wartezeit nach dem Physikum bis zur Zusage eines Studienplatzes in München (genau ein Jahr nach Absolvierung des Physikums) nutzte ich, um mit meiner Doktorarbeit zu beginnen. Abschließend möchte ich jeden ermutigen, sich frühestmöglich zu bewerben und durchaus Rückstufungen in Kauf zu nehmen.